Chemoform-Neubau gewinnt den Industriebaupreis 2020 in der Kategorie "Bauwerk"

Der Industriebaupreis wurde am 24. Juni zum insgesamt dritten Mal vergeben. Aufgrund der aktuellen Corona-Maßnahmen wurde die Preisverleihung nicht als Präsenz-Veranstaltung durchgeführt, sondern zum ersten Mal im digitalen Format und ist deshalb auf den gängigen Plattformen auch im Nachhinein abrufbar.
 
Zu den glücklichen Gewinnern in diesem Jahr zählt auch die Wendlinger Chemoform AG mit ihrem neuen Hauptsitz. „Das Projekt hat die Jury aufgrund seiner herausragenden Eigenschaften überzeugt, wobei einerseits die gestalterische und funktionale Klarheit hervorzuheben ist. Andererseits besticht das Projekt aber auch durch seine saubere Ausarbeitung bis ins Detail“, lobte Prof. Dr. Christian Stoy von der Universität Stuttgart, Leiter des Instituts für Bauökonomie und Mitglied des Komitees des Industriebaupreis 2020.
In einer Bauzeit von knapp zwei Jahren (August 2017 bis Juli 2019) entstanden in der Bahnhofstraße 76 nicht nur sieben sichtbare Gebäuderiegel, sondern eine komplexe Kombination aus verschiedenen Oberflächen, Farben und Kubaturen, welche den Neubau optisch vom traditionellen Industriebau abgrenzt. Die strikt eingehaltene rechtwinklige Gebäudestruktur sorgt dafür, dass sich der Bauko?rper dennoch ideal in die Umgebungsbebauung einordnet.
Seit 1962 ist der Hersteller von Poolreinigungs- und -pflegemitteln in Wendlingen am Neckar ansässig. Aus dieser Zeit stammte auch die Lagerhalle, die der Neubau mittlerweile ersetzt. Die Abbruchmaterialien der Lagerhalle wurden teilweise recycelt und in der Tragschicht unter der Bodenplatte des neuen Headquarters wiederverwendet. Vor dem Umzug in den neuen Stammsitz verteilten sich die Mitarbeiter auf vier Standorte in der Region. Der Neubau bündelt alle Abteilungen, optimiert die Produktionsprozesse und erweitert Lagerkapazitäten.
Wichtig war für die Geschäftsführung der Chemoform auch ein Signal im Sinn des nachhaltigen Bauens zu setzen. So kommt in vielen Bereichen etwa der Baustoff Holz zum Einsatz, welcher als nachwachsender Rohstoff bekanntermaßen über eine vergleichsweise gute Ökobilanz verfügt. Darüber hinaus wurde der neue Firmensitz als Nullenergie-Gebäude errichtet. So reguliert etwa eine Bauteilaktivierung in den Decken den Heiz- und Kühlbedarf des Standorts.

Das neue Firmengebäude in der Bahnhofstraße.
Das neue Firmengebäude in der Bahnhofstraße.
Rauer Sichtbeton lockert die Büroatmosphäre auf, blaue Elemente verkörpern die CI von Chemoform.
Rauer Sichtbeton lockert die Büroatmosphäre auf, blaue Elemente verkörpern die CI von Chemoform.