Rückblick zum achten Wendlinger Unternehmerdialog

Über die konjunkturelle Lage in der Region und im Landkreis, die TTS Tooltechnic Systems AG & CO. KG als Ausbildungsbetrieb, die Grundsteuerreform, den Breitbandausbau und die anstehenden Großprojekte im Stadtgebiet.
 
Am Mittwoch, den 25. Oktober fand der mittlerweile schon achte Wendlinger Unternehmerdialog im Treffpunkt Stadtmitte statt. Bürgermeister Steffen Weigel und Wirtschaftsförderer Richy Bauer hatten die ortsansässigen Unternehmen und Gewerbetreibenden auch dieses Mal wieder eingeladen, um über aktuelle Entwicklungen und Projekte zu informieren und sich untereinander auszutauschen. Insgesamt meldeten sich 112 Unternehmerinnern und Unternehmer zur achten Ausgabe des Formats an.
 

Nach der Begrüßung durch Wirtschaftsförderer Richy Bauer berichtete Herr Christoph Nold, Leitender Geschäftsführer der IHK Region Stuttgart, Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen, über konjunkturelle und strukturelle Herausforderungen der Wirtschaft in der Region und im Landkreis. So zeigte er anhand aktueller Daten, dass der Abschwung der Wirtschaft auch zahlenmäßig „real“ ist. So hat sich sowohl die Bewertung der aktuellen Lage als auch die Erwartung an die Zukunft durch die befragten Unternehmerinnen und Unternehmer verschlechtert. Während die Situation durch die Betriebe der Finanzbranche und des Baugewerbes noch vergleichsweise positiv bewertet wird, ist die Lage in den Bereichen Einzelhandel, Industrie und Gastgewerbe besonders angespannt. Lediglich im Finanzbereich ist die Erwartung für die kommenden 12 Monate im Saldo aus positiven und negativen Nennungen insgesamt positiv. Als größte Konjunkturrisiken werden der Inlandsabsatz, der Fachkräftemangel, die hohen Arbeitskosten und Energiepreise gesehen. Auch die sehr geringe Flächenverfügbarkeit wird als strukturelles Problem gesehen. Allerdings gibt es auch Positives zu berichten. So ist die Bruttowertschöpfung in der Region deutschlandweit weiter auf Topniveau und auch der Arbeitsmarkt ist noch stabil. Weiter positiv zu berichten ist, dass das Land beim Innovationsgeschehen bundesweit an der Spitze ist.

Wie auch bei den letzten Auflagen gab es auch bei der aktuellen Auflage wieder eine Unternehmensvorstellung. So stellte Barbara Austel, Enkelin des Gründerehepaars Berta und Gottlieb Stoll und Aufsichtsratsvorsitzende der Festool GmbH/TTS Tooltechnic Systems AG & CO. KG ihren Familienbetrieb mit Sitz in der Wertstraße 20 in Wendlingen am Neckar vor. Am Standort Wendlingen am Neckar spielen sich dabei insbesondere Logistik, Entwicklung, Controlling, Kundenservice, IT, Internationaler Vertrieb, Marketing, Qualitätssicherung, Recht, Versuch, Wertoptimierung und weitere Sparten ab. Im weiteren Verlauf des Vortrags übernahm Herr Hartmann, Leiter des Bereichs Ausbildung bei der Festool Group, das Wort. Er berichtete, dass das Unternehmen mit knapp 3.000 Mitarbeitenden aus 46 Nationen zahlreiche technische und kaufmännische Ausbildungsberufe (z. B. Mechatroniker/in, Elektroniker/in, Industriemechaniker/in, technische/r Produktdesigner/in, Industriekaufleute, Kaufleute für E-Commerce, Fachinformatiker/in) und duale Studiengänge (z. B. Mechatronik (Plus), Wirtschaftsingenieurwesen, International Business, BWL – Digital Commerce Management) anbietet. Für das Jahr 2024 plant man beispielsweise mit 24 Neueintritten durch Auszubildende. Insgesamt werden derzeit 55 Auszubildende und DH-Studenten. Um als Ausbildungsbetrieb möglichst attraktiv zu sein, unternimmt die Festool Groop einiges an Anstrengungen. So gibt es beispielsweise ein eigenes Social Media-Redaktionsteam von und für Auszubildende, zahlreiche Azubi-Events, ein wertschätzendes Inhouse-Patensystem, eine ausgeprägte DU-Kultur und zahlreiche Fachlehrgänge im Haus.

Als letzter offizieller Programmpunkt stand ein Vortrag durch die Stadtverwaltung zu den Themen Grundsteuerreform, Breitbandausbau und anstehende Großprojekte auf der Tagesordnung.
So berichtete zunächst Stadtkämmerer Essig über die Hintergründe der Grundsteuerreform und wie die Höhe der Grundsteuer in Zukunft berechnet wird. Der Hebesatz für Wendlingen am Neckar kann dabei erst festgelegt werden, wenn auch der Kommune im Herbst 2024 die Zahlen von den Finanzämtern vorliegen. Diese können dann für die Haushaltsplanungen 2025 entsprechend berücksichtigt werden. In diesem Zug wird auch festgelegt werden, ob die Stadt eine neue Grundsteuer C für bebaubare, aber noch nicht bebaute Grundstücke einführen wird.
Stabsstellenleiter Fritz fasste die Meilensteine der letzten Jahre im Breitbandausbau kurz zusammen und berichtete, dass alle förderfähigen Schulen im Stadtgebiet mittlerweile ans Glasfasernetz angeschlossen sind. Außerdem berichtete er, dass die Stadt gemeinsam mit dem Zweckverband Breitbandversorgung Esslingen derzeit verschiedene Förderkulissen prüft, um auch weitere Stadtgebiete ans schnelle Internet anzuschließen.
Herr Bürgermeister Weigel gab abschließend einen kurzen Abriss über sämtliche großen Bauprojekte im Stadtgebiet. So berichtete er u. a. über das Neckarspinnerei Quartier, das Otto-Quartier samt angrenzendem Holzparkhaus, den Neubau der Volksbank Mittlerer Neckar auf dem ehemaligen Behrparkplatz, die entstehende Flüchtlingsunterkunft im Bereich Nürtinger Straße und das entstehende Gewerbegebiet Kieswiesen.

Der nächste Unternehmerdialog findet voraussichtlich im März oder April nächsten Jahres statt. Sollten Sie hierfür Themenvorschläge haben, oder die Veranstaltung gerne in Ihren Räumlichkeiten mit der Möglichkeit zur Vorstellung Ihres Unternehmens ausrichten wollen, so können Sie sich hierfür gerne an den Wirtschaftsförderer Richy Bauer (Tel.: 943-221, E-Mail: bauer@wendlingen.de) wenden. Gleiches gilt für Rückfragen zu einzelnen Themen, falls Sie nicht am aktuellen Unternehmerdialog teilnehmen konnten.