Starkregenrisikomanagementkonzept

Heftige Starkregenereignisse in den letzten Jahren haben gezeigt, dass unwetterartige Niederschläge überall im Land und auch abseits von größeren Flüssen zu dramatischen Überschwemmungen führen können. Von Starkregen spricht man, wenn es in kurzer Zeit und lokal begrenzt intensiv regnet. Der Deutsche Wetterdienst spricht von Starkregen oder Starkniederschlag, wenn in einer Stunde mehr als 10 mm beziehungsweise in 6 Stunden mehr als 20 mm Regen fallen, was gerade in den Sommermonaten, in Verbindung mit heftigen Gewittern, große Schäden verursachen kann. Im Gegensatz zu Hochwasser an großen Flüssen ist der genaue Ort und Zeitpunkt eines Starkregenereignisses kaum vorherzusagen. Daher kann Starkregen für die Betroffenen sehr überraschend auftreten.

In hügeligem oder bergigem Gelände fließt das Wasser zum großen Teil außerhalb von Gewässern auf der Geländeoberfläche als Sturzflut ab. Solche Sturzfluten verfügen über hohe Strömungskräfte und können große Mengen an Treibgut wie Holz, Heu- und Silageballen und erodierte Bodenmaterialien mit sich reißen. Dieses Material sammelt sich an Verdolungseinläufen, Verrohrungen, Brücken, Stegen, Zäunen oder Rechen. Durch den Rückstau wird das umliegende Gelände überflutet. Es kann zu weiteren schweren Schäden an Gebäuden und Infrastruktur kommen. Auch in der Ebene können Starkniederschläge Überflutungen verursachen. Da die großen Wassermengen meistens über den Bemessungsgrenzen der Kanalnetze liegen, können sie weite Flächen schnell unter Wasser setzen. Vor allem die Bebauung und Infrastruktur in den Senken können dabei erheblich geschädigt werden.

Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg hat 2016 einen Leitfaden zum kommunalen Starkregenrisikomanagement mit einer landesweiten Methodik, entsprechenden Hintergrundinformationen und Handlungsanleitungen bereitgestellt. Das im September 2019 beauftragte Büro Weber-Ingenieure GmbH aus Pforzheim hat entsprechend des Leitfadens ein Starkregenrisikomanagementkonzept erstellt. Dieses besteht aus drei Teilen:

1. Gefährdungsanalyse (Erstellen der Starkregengefahrenkarten)
2. Risikoanalyse (Ermittlung und Bewertung kritischer Objekte)
3. Handlungskonzept

In den Starkregengefahrenkarten sind die drei untersuchten Szenarien - „Selten“, „Außergewöhnlich“ und „Extrem“ - mit den ermittelten Überflutungstiefen dargestellt. An dieser Stelle ist anzumerken, dass das Eintreten des Szenarios „Extrem“ als äußert unwahrscheinlich gilt (örtlich begrenzter Starkregen mit ca. 15 % der gesamten Jahresniederschlagsmenge). Die drei Starkregengefahrenkarten stehen im Folgenden als PDF zum Download bereit.

Bürgerinformationsveranstaltung

Weitere Informationen zum Thema "Starkregenrisikomanagement" erhalten Sie bei einer Bürgerinformationsveranstaltung am Donnerstag, 30. November 2023 um 18 Uhr im Großen Saal im Treffpunkt Stadtmitte, bei dem das komplette Konzept vorgestellt wird.

Hierzu laden wir Sie herzlich ein.