Stadtarchiv

Erste Aufzeichnungen bereits im Jahre 1938, Neusortierung und Übergabe des Stadtarchivs im Jahre 2014

Benutzungstage Stadtarchiv

Das Stadtarchiv ist in der Regel jeden dritten Mittwoch im Monat geöffnet. Die Mitarbeiter des Kreisarchivs Esslingen kümmern sich von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr um Ihre Fragen zur Stadtgeschichte, Familiengeschichte, Hausgeschichte etc.

Telefonisch können Sie sich beim Kreisarchiv Esslingen unter 0711 3902-42340 vorab beraten lassen und einen Termin vereinbaren.

Anschrift: Stadtarchiv Wendlingen am Neckar, Brückenstraße 15, 73240 Wendlingen am Neckar

Benutzungstage 2024:
17.01.2024
21.02.2024
20.03.2024
17.04.2024
15.05.2024
19.06.2024
17.07.2024
21.08.2024
18.09.2024
16.10.2024
20.11.2024
11.12.2024

Im Standesamt im Rathaus in Wendlingen am Neckar befinden sich folgende Unterlagen:
Geburtenregister: 110 Jahre
Heiratsregister: 80 Jahre
Sterberegister: 30 Jahre
Alles was älter ist, ist Archivgut und befindet sich im Stadtarchiv.

Unser Standesamt ist telefonisch zu erreichen unter Tel. 07024 943-233 oder -231 bzw. per Email unter standesamt@wendlingen.de

Das Gedächtnis der Stadt

Das Kreisarchiv Esslingen hat am 25. Februar 2014 der Stadt Wendlingen am Neckar das neu geordnete Stadtarchiv übergeben. Die Stadt verfügt jetzt über ein ergänztes Archiv, das Archivgut aus der Zeit von 1616 bis 1997 verwahrt.

Älteste Archivalien

Die schriftliche Überlieferung der Stadt reicht mit einem Heiligenlagerbuch bis zum Jahre 1616 zurück. Die Anfänge des Gemeindearchivs liegen jedoch im Dunkeln. Fest steht lediglich, dass sich im 19. Jahrhundert ein Registraturkasten auf dem Rathaus befand, in welchem das Verwaltungsschriftgut der Gemeinde aufbewahrt wurde. Mit dem Zusammenschluss Bodelshofens mit Wendlingen 1829/30 wurden auch die Verwaltungsakten des Weilers von Steinbach nach Wendlingen abgegeben. Auch die Unterboihinger Akten wurden nach dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden in die Wendlinger Registratur eingeordnet. Mit der Unterbringung des Archivs gab es wohl immer wieder Probleme, denn nach der Aufnahme durch Archivpfleger Kocher 1938 bat die Württembergische Archivdirektion diesen, den Bürgermeister an eine ordnungsmäßige Unterbringung zu mahnen. 1941 wurde es ins neue Rathaus, das ehemalige evangelische Vereinshaus, transportiert und dort offenbar wenig fürsorglich auf dem Dachboden deponiert, denn Archivpfleger Carl Mayer, der 1952-1954 auf Wunsch des Bürgermeisters eine Sichtung und Ordnung vornahm, berichtete ans Hauptstaatsarchiv in Stuttgart, dass die Archivalien dort auf dem Dachboden bunt durcheinanderlägen. Erst im neuerbauten Rathaus konnte das Archiv schließlich in einem eigenen Raum im Untergeschoss gut untergebracht werden.

Erste Ordnung und Verzeichnung durch das Kreisarchiv

Von Dezember 1995 bis Oktober 1996 wurde das Archivgut erstmalig durch das Kreisarchiv Esslingen geordnet und verzeichnet, um es den Anforderungen des Landesarchivgesetzes gemäß für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen. 

Erfasst wurden damals alle Unterlagen bis zum Stichjahr 1965. Diese Überlieferung wurde wieder in zwei Bestände getrennt: den Bestand Wendlingen, der auch in Zukunft noch Zuwachs bekommen wird, und den Bestand Unterboihingen, der mit mit der Zusammenlegung im Jahr 1940 endet. Die wenigen erhaltenen Archivalien von Bodelshofen aus der Zeit vor der Eingemeindung nach Wendlingen wurden in den Bestand Wendlingen mit aufgenommen. Der Bestand gliedert sich in die Hauptgruppen Rechnungen (WR), Amtsbücher (WB), Akten (WA) sowie Karten und Pläne (WK). 

Zu den ergiebigsten Quellen der Ortsgeschichte gehören die Bürgermeisterrechnungen, später Gemeindepflegrechnungen, da in ihnen alle Ereignisse, für die die Gemeinde Geld ausgegeben hat, dokumentiert sind. Sie sind ab dem Jahr 1665 - leider mit Lücken - erhalten. Die Gerichts- und Gemeinderatsprotokolle sind ab dem Jahre 1780 bis auf den Band 1913-1919 durchgehend vorhanden. Die Besitzverhältnisse an Gebäuden und Liegenschaften lassen sich anhand der Steuer- und Güterbücher ab 1660 sowie der Kaufbücher ab 1780 zurückverfolgen. Besondere Erwähnung verdienen auch die in den Pflegrechnungen und den Inventuren und Teilungen erhaltenen Auswandererbriefe ehemaliger Mitbürger, die meist in Nordamerika ihr Glück suchten. 

Fortführung der Archivordnungsarbeiten

Mit Beschluss des Gemeinderats vom 31. März 2009 wurde das Kreisarchiv Esslingen mit der Bearbeitung und Archivierung der Unterlagen für einen Zeitraum von 30 Jahren, d. h. von 1966 bis zum neuen Stichjahr 1997 beauftragt. Von 2009 bis 2013 erfolgte eine weitere Aussonderungsmaßnahme des seit 1965 in den Registraturen der Stadtverwaltung angefallenen Schriftguts (zusammen rund 808 laufende Regalmeter), das zu sichten und nach facharchivarischen Gesichtspunkten zu bewerten war. Davon wurden insgesamt rund 113 laufende Meter Schriftgut, einschließlich Fremdarchivalien und Sammlungsgut, als archivwürdig eingestuft, entsprechend geordnet, konservatorisch behandelt, fachgerecht verpackt und verzeichnet und den bestehenden Beständen des Stadtarchivs Wendlingen eingegliedert. Somit ist das nun neu vorliegende Findmittel das Ergebnis der Überarbeitung, Aktualisierung und Ergänzung des Findbuches von 1998.

Fremdarchivalien

Neben den Zuwächsen bei den einschlägigen Archivaliengruppen der Rechnungen und Akten sind besonders die Neuzugänge in den Bereichen der Fremdarchivalien und des Sammlungsgutes hervorzuheben: Zu nennen sind da vor allem gesicherte Unterlagen aus dem heute nicht mehr bestehenden Hotelgebäude des ehemals alteingesessenen Hotelbetriebs Keim sowie Schriftgut und anschauliches Dokumentationsmaterial aus der Arbeit der Altenbegegnungsstätte „Treff im Keim“ (TiK), der Städtischen Galerie Weberstraße 2 oder auch des Ortsrings der Vereine Unterboihingen. Der Sammlungsgutbereich zeichnet sich unter anderem aus durch eine umfangreiche Plakatsammlung (vor allem mit Plakaten zu städtischen Veranstaltungen oder Ausstellungen) und die vielfältige Materialiensammlung von Dr. Gerhard Hergenröder, die im Zuge seiner Arbeit an den beiden Bänden der Stadtgeschichte Wendlingen von 1992 und 1994 entstanden ist.

Archivalien am laufenden Meter

Heute umfassen die Bestände des Stadtarchivs Wendlingen insgesamt über 200 laufende Regalmeter (lfm).

Für den Bestand Wendlingen, der noch laufend Zuwachs erfahren wird, bedeutet dies im Einzelnen nach Umfängen der Hauptgruppen der verschiedenen Archivalientypen: Rund 45 lfm Rechnungen, 37 lfm Amtsbücher, 82 lfm Akten, fast 8 lfm diverse Fremdarchivalien und 5 lfm Sammlungsgut. Hinzu kommt der Bereich der Druckschriften, der 133 Titel umfasst, worunter auch noch einzelne Reihen periodischer Druckschriften mit jeweiliger Sammeltitelaufnahme fallen.

Stadtarchiv umgezogen

Im Anschluss an die Archivordnungs- und Erschließungsarbeiten konnte im Juli 2013 ein neues, funktional eingerichtetes Archivmagazin mit moderner Fahrregalanlage und den notwendigen erweiterten Platzreserven im Gebäude der ehemaligen Volksbank, Brückenstraße 15, bezogen werden, worin nunmehr alle Bestände des Stadtarchivs zentral und sicher verwahrt werden können.

Kulturgut Archiv für die Zukunft erhalten

Mit dem geordneten Stadtarchiv sowie der Pflege und Restauration der Archivalien, wird das wertvolle Kulturgut der Stadt auch für die Zukunft erhalten. Die Stadt Wendlingen am Neckar erfüllt damit die gesetzlichen Verpflichtungen, die sich aus dem Landarchivgesetz ergeben.